Autorin und Genealogin

In der Nähe von Melo

Ein kleiner Ort im Nordosten Uruguays, in der Nähe der Stadt Melo

Es ist sehr sonnig. Meine Füße schmerzen in den durchgelaufenen Sandalen.
Straßen sind menschenleer und ich habe Angst. Es ist gespenstisch. Ein zarter Wind weht einige Pflanzenteile durch die holprigen Straßen.

Da die Frau an meinem Arm zerrt, folge ich ihr. Was soll ich auch tun? Ich habe nichts bei mir, kann mich an nichts erinnern und verstehe kein Wort von dem, was die Alte faselt. Immerhin nimmt sie mich in ihre Obhut. Erleichtert folge ich in eine einfache, windschiefe Hütte und nehme Platz auf einer schmuddeligen Bank, die sie mir gedeutet hat. Der Raum ist dunkel. Ein kleines Fenster ist die einzige Lichtquelle. Suchend lasse ich meinen Blick schweifen. Ein Ofen aus gestapelten Steinen, auf dem ein Topf steht. Eine Pritsche, die eine Schlafstätte zu sein scheint und ein Tisch mit einer Tischdecke, der Bank auf der ich sitze und zwei Stühlen sowie ein paar Regalbretter mit diversem Kram darauf.

Die Frau stellt mir einen Blechteller mit Suppe hin und reicht mir ein Stück Brot dazu, das ich wohl als Besteck nutzen soll. Sie deutet es mir so jedenfalls an und lächelt. Während ich die lauwarme Suppe aus dem Teller schlürfe, kommt ein junger Mann durch die niedrige Tür hinein. Er fragt die Alte auf Spanisch irgendetwas. Die beiden reden schnell und durcheinander. Während mich der junge Mann von oben nach unten und zurück begutachtet, fragt er mich auf Englisch nach meinem Namen. Er stellt sich mir als Pablo vor. Ich verstehe ihn, kann seine Frage aber nicht beantworten. Wer bin ich? Zum ersten Mal kommt mir der Gedanke, dass ich gar nicht weiß, wer ich bin. Pablo will wissen, wo ich her komme und was ich in Barrio López Benítez will. >> Moment, wo?<< Er erklärt mir, dass ich in Uruguay bin.

Noch immer habe ich keine Ahnung, wo ich bin und vor allem, wie ich hier her gekommen bin. Während er weiter Fragen stellt, merke ich, dass mein Kopf sich weich anfühlt, ich dämmere weg und verliere das Bewusstsein.

Als ich wieder zu mir komme, liege ich auf einer Wolldecke auf dem Fußboden unweit der Bank, auf der ich zuvor saß und die fade Suppe aß. Ein älterer Mann in ordentlicher Kleidung war über mich gebeugt und hörte mich mit einem Stethoskop ab. Er spricht Spanisch mit Pablo und dieser nickt stumm bei allem, was der Herr sagt. Die alte Frau bringt mir einen Becher Wasser während der Herr und Pablo mich aufrichten und gegen einen der Stühle lehnen, den man herangezogen hatte. 
Der Herr verabschiedet sich und Pablo erzählt mir nun, was der Mann gesagt hat.
An meinem Bauch habe ich einen Verband, mehrmals um den Körper gewickelt. Auch mein Kopf ist eingewickelt worden. In etwa 50 Kilometer Entfernung, nördlich sei ein Flugzeug abgestürzt und man hat dort zwei Personen gefunden, die den Absturz nicht überlebt haben. Der Mann sei Doktor und hat nun vor die Polizei aus Melo her zu holen, damit sie klären, ob ich in diesem Flugzeug gewesen bin. Als ich wieder zu mir komme, liege ich auf einer Wolldecke auf dem Fußboden unweit der Bank, auf der ich zuvor saß und die fade Suppe aß. Ein älterer Mann in ordentlicher Kleidung war über mich gebeugt und hörte mich mit einem Stethoskop ab. Er spricht Spanisch mit Pablo und dieser nickt stumm bei allem, was der Herr sagt.


Die alte Frau bringt mir einen Becher Wasser während der Herr und Pablo mich aufrichten und gegen einen der Stühle lehnen, den man herangezogen hatte. 
Der Herr verabschiedet sich und Pablo erzählt mir nun, was der Mann gesagt hat.
An meinem Bauch habe ich einen Verband, mehrmals um den Körper gewickelt. Auch mein Kopf ist eingewickelt worden.
In etwa 50 Kilometer Entfernung, nördlich sei ein Flugzeug abgestürzt und man hat dort zwei Personen gefunden, die den Absturz nicht überlebt haben. Der Mann sei Doktor und hat nun vor die Polizei aus Melo her zu holen, damit sie klären, ob ich in diesem Flugzeug gewesen bin.

3